Review: Metz AF 44-1 für Samsung NX

BLITZE FÜR SAMSUNG

Samsung SEF220a

Lange Zeit konnten Samsung Nutzer lediglich auf Blitze aus dem Hause Samsung oder aber auf manuelle Blitze von Drittherstellern zurückgreifen. Bei letzteren konnte es sogar passieren, dass diese ohne manuelle Modifikation gar nicht erst funktionieren. Was die Samsung eigenen Blitze angeht, so gibt es hier inzwischen zwar eine Auswahl mit den Leitzahlen 8 (SEF8a), 15 (SEF15a), 22 (SEF220a) und 46 (SEF42a), jedoch gerade letzterem fehlt es an Beweglichkeit. So ist bei ihm eine Rotation des Blitzkopfes nicht möglich und indirektes ‘Bouncen’ über eine Wand bleibt dem Anwender vorenthalten.

Entsprechend erfreulich wird in den NX Benutzerkreisen aufgenommen, dass Metz sich als erster Hersteller gewagt hat für dieses verhältnismässig unbekannte System einen Blitz an zu bieten. Und hierbei kam kein geringerer in Frage als der wohl bekannte Mecablitz, welcher als Blitz für Einsteiger das volle Samsung ATTL Programm ab bekommen hat.

ÄUSSERER EINDRUCK

Metz AF 44-1

Nach dem Auspacken des Blitzes, hält man ein robustes, gut verarbeitetes wenn auch recht großes Gerät in der Hand. Die Abwinkel- und Rotationsfunktion des Blitzkopfes arretiert sauber ohne jegliches Spiel und lässt sich mit leichtem Kraftaufwand bewegen. Mit ebenfalls leichtem Kraftaufwand und ein wenig Fingerspitzengefühl lässt sich am oberen Teil des Blitzes die Bouncer-Card sowie die Diffusor Scheibe herausziehen. Hierbei bietet die Mechanik sowohl am Kopf als auch für die Auszüge genug Widerstand um sich nicht von selbst zu bewegen. Auf einen Druckknopf zur Entriegelung der Kopfverstellung, wie er etwa bei Canons EX Blitzen angebracht ist, wurde verzichtet. Ebenso gibt es keinen Schnellverschluss am Blitzschuh, sondern dieser wird ganz klassisch mittels Schraubring festgezogen.

TTL Mode

Auf der Rückseite des Blitzes findet sich das Bedienpanel. Die Tasten benötigen einen leichten Druck um ein versehentliches Umschalten zu verhindern. Der Power-Knopf ist zudem vertieft und bietet somit zusätzlichen Schutz. Zu guter letzt findet man noch an der rechten Seite das Batteriefach, welches neben dem Platz für vier AAA-Batterien ebenso einen USB Anschluss für Firmware Updates anbietet.
Der Deckel des Batteriefachs, welches sich auf der rechten Seite des Blitzes befindet, lässt sich nach unten aufschieben. Das dies ein Nachteil ist, sieht man spätestens bei montiertem Blitz, da das Batteriefach dann nicht ganz zu öffnen ist und der Blitz zum wechseln der Batterien abgenommen werden muss. Gut hingegen gefällt, dass der Deckel des Batteriefachs nicht ganz ab geht, sondern am Blitz befestigt bleibt. Somit kann man ein versehentliches Fallen lassen und verlieren ausschließen.

BETRIEB

Metz AF 44-1 (8 von 8)Einmal mit 4 AAA-Batterien befüllt kommt der Metz auf ein Betriebsgewicht von 426 gramm und verspricht mit seiner maximalen Leitzahl von 44 und dem Motorzoom eine gute Ausleuchtung im angegebenen Brennweiten Bereich von 24mm – 105mm, mit Streuscheibe sogar ab 12mm . Die Bedienung stellt sich hierbei recht einfach dar, da der AF44-1 über vollständige ATTL Unterstützung verfügt und somit komplett von der Kamera aus gesteuert werden kann. Entsprechend einfach ist auch das Bedienfeld auf der Rückseite gehalten, was dann zum Nachteil wird, wenn man in den manuellen Modus des Blitzes wechselt, da dieser lediglich 4 unterschiedliche Stufen kennt. Zum einschalten des Blitzes reicht ein Druck auf den Einschaltknopf und der Blitz startet standardmässig in den TTL Modus und ist nach kurzer Ladezeit sofort verfügbar. Schaltet man im Betrieb die Kamera ab, wechselt der Blitz in einen stromsparenden Sleep-Modus. Auch wenn er während dessen dennoch weiterhin Strom verbraucht liegt der Vorteil auf der Hand, dass der Blitz beim einschalten der Kamera sofort wieder zur Verfügung steht.

Die Kommunikation zwischen Kamera und Blitz funktioniert in der hier vorliegenden Version 1.0 bereits sehr gut. Die Motorsteuerung des Blitzkopfes verstellt den Blitz  je nach verwendeter Brennweite sofort vollautomatisch in insgesamt 6 Stufen. Die Einstellungen Aufhellblitz / Erster Vorhang / Zweiter Vorhang sind problemlos möglich und auch die Intensität kann über das Kameramenü angepasst werden. Hierbei dosiert die Kamera den Blitz vollautomatisch. Bei meinen Versuchen ist es jedoch bereits 2 mal passiert, dass der Blitz deutlich überdosiert wurde und das Bild somit extrem überbelichtet wurde. Zudem erreicht der Blitz seine Ausleuchtung erst ab ca. 1 Meter entfernung. Fotografiert man in kürzerer Distanz, hat man mit ziemlicher Sicherheit eine Hell/Dunkel Kante im Bild.

BouncerWie bei Samsung gewohnt, wird auch vom Mecablitz kein Autofokus Messblitz oder Aufhelllicht gesendet. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Samsung dies schlichtweg nicht unterstützt und es somit wohl auch nicht funktionieren würde. Vermutlich würde hierbei die Lichtmessung durcheinander kommen. Allen die, so wie ich, die Hoffnung hegen, dass es möglicherweise eine Tages durch ein Firmware-Update freigeschaltet werden könnte, muss ich zumindest in Hinblick auf den METZ die Hoffnung nehmen, da hier aufgrund mangelnder Unterstützung erst gar kein Licht verbaut wurde. Für alle anderen bedeutet dies dafür etwas weniger Gewicht und einen etwas günstigeren Blitz.
Der letzte Button auf der Rückseite mit der Beschriftung ‘SL’ beschreibt den Slave-Modus welcher jedoch bei Samsung leider nicht unterstützt wird. Der Grund dafür ist wohl, dass der Slave-Modus über volle TTL Unterstützung verfügt, bei Samsung jedoch keine Remote TTL Unterstützung vorgesehen ist. Warum statt dessen jedoch nicht wenigstens der manuelle Modus eine Slave Funktion bietet, bei der der Blitz durch den Kamerainternen Blitz getriggert werden kann ist mir ein Rätsel.

Fazit

Nachdem ich keine professionellen Tests anstelle, kann ich nur meinen persönlichen Eindruck mitteilen und dieser ist durchweg gut. Der Blitz tut im ATTL Modus alles was er soll und hat bereits auf der ersten Geburtstagsfeier ausgezeichnet abgeliefert. Einzig der fehlende Messblitz, welcher allerdings auf Samsung’s Kappe geht, so wie das Batteriefach welches sich bei montiertem Blitz nicht öffnen lässt und die gar nicht implementierte Slave-Funktion lassen sich als Minus Punkte anführen. Die wenigen Einstellmöglichkeiten im manuellen Modus lasse ich aussen vor, da es für manuelles Blitzen genug alternativen gibt und es mir bei diesem Produkt in erster Linie um die Automatik geht.

 

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